Radu Malfatti

Claude-Lorrain 1

diese komposition verwendet sinustöne und eine dazugespielte posaunenstimme. die einzelnen blöcke der sinustöne sind so angeordnet, dass eine bestimmte anzahl von stimmen zu einem akkord zusammengelegt werden. dieser dauert z.B. 16 sekunden, dann kommen 16 sekunden pause, danach kommt der gleiche akkord, der aber nur mehr 15 sekunden dauert, 15 sekunden pause, dann 14 sekunden usw., bis ein block nur mehr 6 sekunden ausgehalten wird. danach folgt eine 2-minütige pause. der nächste block dauert wieder 6 sekunden, aber ein sinuston fehlt. 6 sekunden pause, dann 7 sekunden akkord usw bis wieder die 16 sekunden erreicht sind. nach der 2-minütigen pause fehlt abermals ein sinuston. das geht so lange, bis nur mehr ein ton aus dem akkord übrig-bleibt.

ein kontinuierliches fade out, ein verebben des klanges.

alle sinustöne haben eine primzahl als frequenzbasis, d.h. es gibt niemals einen „reinen akkord“.

die posaunenstimme basiert auf dem gleichen prinzip wie die sinustöne, kann aber auch rein improvisatorischen charakter haben.

[Radu Malfatti]

[…] To begin with it is put together on a computer by Malfatti using recordings of his muted trombone alongside computer generated sine tones. The two tones exist independently of each other, shifting over one another to leave less silence than is common in Malfatti compositions. There are subtle adjustments in pitch again that take place often after extended silences, and here as the composition has been built on a computer the negative spaces are cold digital silences. This leaves the listener with nothing to focus on but the relationship between the two notes and the spaces between them. […]

[Richard Pinnell, Bagatellen, USA, 2008]